ER BLÜHT – Vom Paradiesgarten zur Gartenlaube

Parallel zur Landesgartenschau gibt die Sonderausstellung einen Einblick in die Torgauer Gartenkultur der Vergangenheit und Gegenwart.
Torgau war seit dem 16. Jahrhundert ein Ort der Gartenlust. Während die Kurfürsten von Sachsen nahe ihrer Residenz einen berühmten Lust- und Baumgarten unterhielten, betrieben Ärzte und Apotheker wie Joachim Kreich, Balthasar Sommer und Georg Moser in ihren Kräutergärten  naturkundliche Forschung. Der Torgauer Stadtarzt Johann Kentmann erkundete Gewächse aus aller Welt und dokumentierte sie in zwei reich illustrierten Handschriften.
Kriege und der Bau der Festung Torgau vernichteten diese Gärten, bis im 19. Jh. wieder eine neue Gartenkultur erblühte. Mit dem Grüngürtel um die frühere Festung und dem Rosengarten am Schloss Hartenfels entstanden Erholungsorte für die Bürger Torgaus.
Zugleich entwickelte sich hier wie in anderen Städten auch eine Gartenbewegung von unten: Naturbegeisterte, die nach Licht, Luft und Sonne strebten und von Naturheilung schwärmten, gründeten Kleingärten – und machten Torgau zu einer Stadt mit einer ausgeprägten Kleingartenkultur.
Anlässlich der Landesgartenschau holt das Stadt- und Kulturgeschichtliche Museum das Torgauer Stadtgrün in die ehemalige Kurfürstliche Kanzlei.